Wir erleben gerade die Epoche des digitalen Extremismus. Man kennt es aus den Nachrichten: Jugendliche und junge Erwachsene radikalisieren sich in sozialen Netzwerken im Internet und treten Terrororganisationen im In- oder Ausland bei. Aber welche Rolle spielt Social Media bei einer Radikalisierung eigentlich genau? von Nils Weinlein Islamistische Anschläge in Paris und Wien. Der rassistisch motivierte Anschlag in Hanau. Rechtsextreme Chatgruppen in der Polizei und bei der Bundeswehr. Reichsflaggenschwingende „Querdenker*innen“ auf Demonstrationen in Berlin, die den Reichstag stürmen wollen – das Jahr 2020 offenbart eindrücklich, dass radikales Gedankengut nach wie vor fest in verschiedenen Teilen unserer Gesellschaft verankert ist. Die COVID-19-Pandemie verschärft die Lage zusätzlich: Extremist*innen polarisieren mit diversen Verschwörungserzählungen in sozialen Netzwerken und finden dort neue Anhänger*innen (Guhl & Gerster, 2020). Die Radikalisierung über das Internet stellt all
Macht, Medien und #metoo. Sexistische Kommentare und sexuelle Belästigung sind im Internet weit verbreitet. Geschlechterrollen und das Frauenbild der Medien sowie Machtbedürfnisse und die scheinbare Anonymität des Internets können hierbei eine Rolle spielen. Doch welches psychische Leiden verursacht sexuelle Belästigung bei Betroffenen? Und kann frau sich überhaupt dagegen wehren? von Celine Frey & Julia Schmidbauer Jede dritte Frau weltweit erlebt im Laufe ihres Lebens Gewalt. Je größer die Reichweite des Internets wird, umso mehr wachsen diese Zahlen auf ein bedenkliches Niveau: Jede 10. Frau hat seit ihrem 15. Lebensjahr Gewalt im Internet erfahren (Europäisches Institut für Gleichstellungsfragen, 2017). Laut einer Umfrage des PewResearch Centers werden auch Männer im Netz angefeindet, jedoch sagen nur 5% der Männer, dass sie geschlechtsspezifisch belästigt wurden – im Vergleich zu 11% der Frauen. Zudem werden Männer auf „mildere“ Art belästigt, so werden sie z.B. beleidigt. Fra